Im Handbuch für Lehrer werden 29 Fragen behandelt. Hier ein Beispiel:
24. GIBT ES DIE REINKARNATION?
1. Im eigentlichen Sinne ist Reinkarnation unmöglich. Es gibt keine Vergangenheit oder Zukunft, und die Idee der Geburt in einen Körper - ob einmal oder mehrere Male - hat keine Bedeutung. Reinkarnation kann also nicht in irgendeinem wirklichen Sinne wahr sein. Unsere einzige Frage sollte sein: Ist das Konzept hilfreich? Und das hängt natürlich davon ab, wofür es verwendet wird. Wenn es verwendet wird, um die Einsicht in das ewige Wesen des Lebens zu stärken, ist es in der Tat hilfreich. Ist irgendeine andere Frage dazu wirklich nützlich, um den Weg zu erhellen? Wie viele andere Überzeugungen kann es bitter missbraucht werden. Geringstenfalls bietet ein solcher Missbrauch Beschäftigung mit der Vergangenheit und vielleicht auch Stolz darauf an. Schlimmstenfalls ruft er Trägheit in der Gegenwart hervor. Dazwischen sind viele Arten von Torheit möglich.
2. Reinkarnation wäre unter keinen Umständen das Problem, mit dem man sich jetzt zu befassen hätte. Wenn sie für einige der Schwierigkeiten, denen sich der einzelne jetzt gegenübersieht, verantwortlich wäre, dann bestünde seine Aufgabe dennoch nur darin, jetzt aus ihnen zu entrinnen. Wenn er die Grundlage für ein zukünftiges Leben legt, kann er trotzdem nur jetzt an seiner Erlösung arbeiten. `Für einige mag das Konzept tröstlich sein, und wenn es sie ermutigt, ist sein Wert offenkundig. Es ist jedoch gewiss, dass der Weg zur Erlösung von denjenigen gefunden werden kann, die an Reinkarnation glauben, wie auch von denjenigen, die es nicht tun. Die Idee kann deshalb nicht als wesentlich für den Lehrplan betrachtet werden. Es liegt immer ein gewisses Risiko darin, die Gegenwart in Begriffen der Vergangenheit zu sehen. Es liegt immer etwas Gutes in jedem Gedanken, der die Idee stärkt, dass das Leben und der Körper nicht dasselbe sind.
3. Für unsere Zwecke wäre es nicht hilfreich, irgendeinen bestimmten Standpunkt zur Reinkarnation einzunehmen. Ein Lehrer GOTTES sollte ebenso hilfreich für diejenigen sein, die an sie glauben, wie auch für diejenigen, die es nicht tun. Wenn ein bestimmter Standpunkt von ihm gefordert würde, würde das nur seine Nützlichkeit sowie auch sein eigenes Treffen von Entscheidungen begrenzen. Unser Kurs befasst sich mit keinem Konzept, das nicht für jeden annehmbar ist, ungeachtet seiner formalen Überzeugungen. Mit seinem Ego fertig zu werden wird für ihn genug sein, und die Rolle der Weisheit ist nicht, seinen Bürden sektiererische Streitfragen hinzuzufügen. Auch läge kein Vorteil darin, wenn er den Kurs vorschnell akzeptieren würde, nur weil dieser für eine seit langem von ihm gehegte Überzeugung eintritt.
4. Es kann nicht stark genug betont werden, dass dieser Kurs auf eine vollständige Umkehrung des Denkens abzielt. Wenn dies schließlich vollbracht ist, werden Fragen wie die Gültigkeit der Reinkarnation bedeutungslos. Bis dahin werden sie wahrscheinlich einfach umstritten bleiben. Der Lehrer GOTTES tut deshalb gut daran, von all diesen Fragen Abstand zu nehmen, denn er hat - unabhängig von ihnen - viel zu lehren und zu lernen. Er sollte sowohl lernen als auch lehren, dass theoretische Fragen nur Zeit verschwenden, weil sie diese dem ihr bestimmten Zweck entziehen. Wenn es bei irgendeinem Konzept oder Glauben Aspekte gibt, die hilfreich sein können, wird er davon unterrichtet werden. Er wird auch gesagt bekommen, wie er sie verwenden kann. Was braucht er mehr zu wissen?
5. Bedeutet das, dass der Lehrer GOTTES selbst nicht an Reinkarnation glauben oder nicht darüber mit anderen sprechen sollte, die an sie glauben? Die Antwort lautet: Gewiss nicht! Wenn er an Reinkarnation glaubt, wäre es für ihn ein Fehler, dem Glauben zu entsagen, es sei denn, sein innerer LEHRER würde ihm dies raten. Und das ist höchst unwahrscheinlich. Vielleicht lautet der Rat, dass er den Glauben in irgendeiner Weise missbraucht, die dem Fortschritt seines Schülers oder seinem eigenen abträglich ist. Eine neue Deutung würde dann empfohlen, weil sie notwendig ist. Das einzige, was begriffen werden muss, ist jedoch, dass die Geburt nicht der Anfang und der Tod nicht das Ende ist. Doch selbst soviel wird vom Anfänger nicht verlangt. Er braucht lediglich die Idee zu akzeptieren, dass das, was er weiß, nicht unbedingt alles ist, was es zu lernengibt. Seine Reise hat begonnen.
6. Der Schwerpunkt dieses Kurses bleibt immer derselbe: Es ist dieser Augenblick, in dem dir die vollständige Erlösung angeboten wird, und dieser Augenblick ist es, in dem du sie annehmen kannst. Das ist nach wie vor deine einzige Verantwortung. Die SÜHNE könnte mit einem totalen Entrinnen aus der Vergangenheit und einem völligen Mangel an Interesse für die Zukunft gleichgesetzt werden. Der HIMMEL ist hier. Es gibt keinen andern Ort. Der HIMMEL ist jetzt. Es gibt keine andere Zeit. Kein Lehren, das nicht dahin führt, ist für GOTTES Lehrer von Belang. Alle Überzeugungen deuten darauf hin, wenn sie richtig gedeutet werden. In diesem Sinne kann man
sagen, dass ihre Wahrheit in ihrer Nützlichkeit liegt. Alle Überzeugungen, die zu Fortschritt führen, sollten geachtet werden. Das ist das einzige Kriterium, das dieser Kurs erfordert. Nicht mehr als dies ist nötig.